Eusebiuskirche Wendlingen am Neckar
Die Eusebiuskirche in Wendlingen am Neckar trägt ihren Namen nach Eusebius von Vercelli. 1448 wurden der Chor und das Schiff der heutigen Eusebiuskirche erbaut. Heinrich von Wernau wollte mit dieser Kirche in Erbbegräbnis für seine Familie stiften.
Nördlich der Kirche befand sich damals das Schloss des Adelsgeschlechts, dem Wendlingen gehörte. Von der Kirche, die vor dem Neubau an gleicher Stelle stand, ist nichts bekannt. Zwei alte Grabplatten aus dem 14. Jahrhundert stammen aus dieser Kirche. Aus der Anfangszeit der neuerbauten Kirche stammen einige Grabplatten und vor allem das überlebensgroße Bildnis des Heiligen Christophorus.
Der Turm der Eusebiuskirche wurde 1510 erbaut. Ebenfalls aus der Vorgängerkirche dürfte die 1501 gegossene „Sidlerglocke“ stammen. 1548 wurde die Stadt Wendlingen und damit auch die Kirche württembergisch. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde der Ort evangelisch. 1710 wurde die baufällig gewordene Kirche renoviert. Dabei entfernte man den heute wertvollen gotischen Hochaltar aus der Kirche. Nur die Predella hat auf dem Dachboden überdauert und ist heute im Chorraum zu besichtigen. Der Köngener Pfarrer und Maler Daniel Pfisterer hat die Kirche mit vier auf Fassdeckeln gemalten Bildern verschönert. Eines davon zeigt den Patron der Kirche, den Heiligen Eusebius. Grundlegend erneuert wurde die Kirche 1956/57. Durch die Entfernung der Seitenempore und der Orgel aus dem Chorraum bekam der Raum eine ursprünglichere Gestalt wieder. Von 1956 und 1962 stammen die Glasfenster im Chor, die Gottfried von Stockhausen gestaltet hat.
Die letzte Renovierung fand 1997/98 statt. Besonders die Kunstwerke wurden bei dieser Renovierung gereinigt und gesichert, die beschädigte „Sidlerglocke“ wurde wieder in Stand gesetzt. Durch einen hellen Deckenanstrich präsentiert sich die Eusebiuskirche als heller harmonischer Raum. Die fünf Kirchenglocken auf dem Kirchturm bilden eines der wohltönensten Geläute der Landeskirche.