Der Sommerberg in Bad Wildbad
Der Sommerberg in Bad Wildbad hat für Familien, Wanderer, Radler und Genießer etwas zu bieten. Stefanie Eisele ist im Kurort aufgewachsen, war schon unzählige Male dort oben – und geht dennoch immer wieder gerne hinauf.
Bad Wildbad - Einfach märchenhaft: Stefanie Eisele lässt die kleine Kurbel ein paar Mal kreisen, dann macht es „pling“ – und schon steckt man mittendrin in Wilhelm Hauffs Erzählung „Das kalte Herz“. Wer entlang des mit Hörstationen bestückten, 3,2 Kilometer langen Märchenwegs über den Bad Wildbader Sommerberg spaziert, kennt nach einer guten Stunde Weges nicht nur den glücklichen Ausgang des Märchens, sondern weiß auch einiges mehr über den Schwarzwald.
Zum Beispiel, wie ein Kohlenmeiler aufgebaut wurde, welche Zutaten es für die Glasherstellung braucht, und was es mit den Holländertannen auf sich hatte. Die Wissensvermittlung läuft über alle Sinne – man darf nicht nur schauen und hören, sondern auch tasten, ziehen, drehen und drücken. Ein gewaltiges Exemplar einer Holländertanne liegt der Länge nach am für Kinderwagen und Rollstühle geeigneten Märchenweg. „Diese Holländertannen sind früher auf der Enz bis Pforzheim und danach auf Flüssen bis in die Niederlande transportiert worden“, erzählt Stefanie Eisele. Die 43-Jährige weiß viel über den Schwarzwald, Bad Wildbad kennt sie wie ihre Westentasche – schließlich ist sie nicht nur hier aufgewachsen, sondern kaufmännische Leiterin der Touristik Bad Wildbad GmbH.
Der Kurort muss sich neu erfinden
Stefanie Eisele hat hautnah miterlebt, wie der traditionsreiche Kurort – schon der württembergische Graf Eberhard im Bart nahm hier im 15. Jahrhundert seine Bäder – sich quasi neu erfinden musste. Aufgrund von Gesetzesänderungen ging die Zahl der Kurgäste um die Jahrtausendwende stark zurück. „Es gab viel Leerstand in der Stadt“, sagt Eisele. Für die Idee der Erlebnis Akademie, auf dem Sommerberg einen Baumwipfelpfad zu errichten, sei man daher gleich Feuer und Flamme gewesen.
Zwei Jahre später kam die Hängebrücke Wildline hinzu. „Man wollte die Verweildauer der Besucher verlängern“, sagt Stefanie Eisele. Als abwechslungsreiche Verbindung zwischen dem Baumwipfelpfad und der europaweit einzigartigen Hängebrücke, die in Bogenform nach oben gebaut ist, kam der Märchenweg hinzu. Er führt durch einen schönen, teils verwunschen wirkenden Wald mit viel Moos, großen Waldameisenhaufen und hüfthohem Farn. Rechts und links des Weges liegen stattliche Sandsteinbrocken. „Die sehen aus wie behauen, sind aber von Natur aus so“, sagt Stefanie Eisele, während sie einen Bogen um eine Blindschleiche macht, die sich des Weges schlängelt. Irgendwann hat jemand begonnen, aus kleineren Exemplaren Steintürmchen aufzuschichten. Andere folgten dem Beispiel, und so stehen nun unzählige Bauwerke – Nachahmer sind willkommen.
Abtauchen im Waldbadezimmer
Immer wieder führt der Märchenweg aus dem Wald hinaus und bietet wunderschöne Ausblicke ins Tal und auf die umliegenden Hänge, die geübte Gleitschirmflieger gerne als Startpunkt nutzen. Nervenkitzel erlebt man auch, wenn man von der Hängebrücke Wildline rund 300 Meter tief ins Enztal blickt. Danach tut etwas Entspannung gut. Stefanie Eisele biegt auf einen schmalen Pfad ab, an dessen Ende eine alte Tür mit rostigem Schloss steht – mitten im Wald. „Waldbadezimmer“ steht auf dem Schild über der Tür. Ist sie nicht verriegelt, darf man eintreten, sich in eine Baumstammbadewanne legen, die Augen schließen und die würzige Waldluft genießen, die um die Nase streicht und die Baumkronen rauschen lässt.
Abenteuer und Entspannung
Sommerberg
Auf dem Sommerberg in Bad Wildbad lässt sich problemlos ein Ferientag verbringen. Naturverbundene können wandern, spazieren und radfahren. Für Kinder und Erwachsene gibt es den Spielplatz Abenteuerland mit Spielgeräten für Groß und Klein sowie den gut drei Kilometer langen Märchenweg, der Wilhelm Hauffs Märchen „Das kalte Herz“ zum Thema hat. Es gibt Grillplätze und Einkehrmöglichkeiten. Wer länger bleiben möchte, kann im Sleeperoo, einem futuristisch anmutenden, komfortablen Zelt nächtigen.
Abenteuer
Für Schwindelfreie gedacht ist die 380 Meter lange Hängebrücke Wildline in 60 Metern Höhe. Die Bogenbrücke ist europaweit die einzige ihrer Art. Den Wald aus anderer Perspektive – nämlich von oben – sehen kann man vom 1,2 Kilometer langen Baumwipfelpfad (Hunde sind hier nicht erlaubt).
Die Ausflugsziele in Baden-Württemberg präsentieren wir Ihnen in Zusammenarbeit mit dem VVS und der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH.